Worte, die fliegen lernen – Unsere Literaturwoche mit Vorlesewettbewerb

Worte wurden lebendig, Bücher zu Bühnen – unsere Literaturwoche gipfelte im Vorlesewettbewerb, bei dem Mut, Sprache und Fantasie im Mittelpunkt standen.

In der Luft lag ein besonderer Zauber – leise raschelnd zwischen den Seiten, flüsternd aus den Buchdeckeln, schwingend in jeder Stimme, die vorlas. Eine Woche lang war unsere Schule erfüllt von Geschichten, Gedanken und großen Gefühlen: Literaturwoche an der dreieins Grundschule Berlin-Pankow.

In jedem Raum wurde gelesen, erzählt, geschrieben, gelauscht. Die Kinder reisten in fremde Welten, begegneten sprechenden Tieren, mutigen Heldinnen, verlorenen Amuletten – und manchmal sich selbst. Denn Lesen ist mehr als das Entziffern von Buchstaben. Es ist das Einlassen auf neue Perspektiven, das Entdecken des eigenen Innenlebens, das Wachsen durch Worte.

Ein besonderer Höhepunkt dieser Woche war der Vorlesewettbewerb, der in den Jahrgängen 2 bis 6 für gespannte Aufmerksamkeit, leuchtende Augen und mutige Auftritte sorgte. In einer ruhigen, konzentrierten Atmosphäre stellten sich die Klassensiegerinnen und -sieger der Herausforderung, ihre Bücher auf die Bühne zu bringen – mit Stimme, Gefühl und Haltung. Nicht wer am lautesten las, sondern wer mit dem Herzen sprach, durfte gewinnen.

📖 Die Sieger*innen unseres Wettbewerbs:
2. Klasse: Neil „Lichterland – Die Suche nach dem magischen Amulett“ von Carolin Jelden
3. Klasse: Noah „Erinnerungen des Waldes“ von Mickaël Brun-Arnaud
4. Klasse: Effie „Matilda“ von Roald Dahl
5. + 6. Klasse: Helena „Wie ein springender Delfin“ von Mark Lowery

Während im Theaterraum die Spannung stieg, war auch auf dem Schulhof einiges los: Am Montag hatte die Woche mit einer besonderen Aktion begonnen. Im Rahmen von „Große lesen für die Kleinen“ nahm sich die Klasse 4a Zeit, um der 1a im Wäldchen vorzulesen. Unter dem grünen Blätterdach, zwischen Bänken, Baumstämmen und Steinen, entstanden kleine Inseln des Zuhörens. Ein paar Zeilen aus einem Kinderbuch, vorgelesen mit echter Zuneigung – und schon war da Verbindung. Zwischen den Jahrgängen, zwischen Kindern. Zwischen Geschichten und Wirklichkeit.

📚 Und auch unsere ersten Klassen traten mit Stolz und Fantasie in die literarische Arena: In der Kreativitätseinheit Sprachliches Gestalten verfassten sie ihre ganz eigene Geschichte, die sie anschließend mit viel Herzblut vortrugen. Denn auch eigene Texte dürfen gehört und gefeiert werden – als erste mutige Schritte auf dem Weg zum freien Erzählen.

Was bleibt von einer solchen Woche?
Vielleicht nicht jedes Wort, nicht jede Pointe – aber ein Gefühl: Dass Lesen verbindet. Dass Sprache Kraft hat. Und dass Geschichten uns verändern können.

An unserer Schule ist Sprache nicht nur Lernstoff – sie ist Brücke, Spiegel und Werkzeug. Und in dieser Woche wurde sie gefeiert. Mit Begeisterung. Mit Würde. Und mit Applaus für jedes Kind, das sich traute, seine Stimme zu erheben.